Als Aufsteiger gleich an die Spitze der Regionalliga Süd
Die Erfolgsserie der Waginger Turnerinnen geht weiter: Die Wettkampfsaison ist in vollem Gange und sie holen einen Sieg nach dem anderen. Nach Gold im Bayern-Cup und elf bayerische Meister- & Vizemeistertitel, folgt nun der nächste Paukenschlag: Beim Auftaktwettkampf in der Regionalliga Süd der Deutschen Turnliga (viert höchste Liga Deutschlands!) am 27.04. in Buttenwiesen, siegten die Schützlinge von Erfolgstrainerin Susi Barmbichler und sind damit mit 14 Zählern erster Tabellenführer der Südschiene in der neuen Saison. Erst im Dezember 2023 wagte man, nach dem Bayerischen Mannschaftsmeistertitel, den Versuch, in die Deutsche Turnliga einzusteigen. Beim Aufstiegswettkampf in Frankfurt am Main setzten sie sich gegenüber 13 anderen Teams durch und stiegen damit in die Regionalliga Süd, in der sie nun gegen sieben andere Teams antreten müssen, auf. Voller Motivation und mit den Medaillen von den zwei vorherigen Wochenenden im Gepäck, ging es früh am Samstagmorgen ins 2,5-Stunden entfernte Schwaben. Die Mannschaft um Emily Mühlberger, Anna Geißelbrecht, Leni Steinbeißer, Emma Pregenzer und Maria Heimann holte sich für den ersten Wettkampftag mit Miriam Markovic noch zusätzliche Unterstützung aus Österreich. Als erstes ging es direkt ans Zittergerät, dem Schwebebalken. Leni Steinbeißer zeigte eine saubere, fehlerfreie Übung zum Start (9,30 Punkte). Bei Miriam hatten die Kampfrichter nur beim Aufgang etwas abzuziehen, der Rest verlief reibungslos und sie erhielt 10,90 Punkte, was die zweithöchste Wertung des Tages an diesem Gerät war. Emily turnte die schwierigste Übung des Tages, gespickt mit einem spektakulären Aufgang (Radwende-Spreizsalto auf den Balken), und erhielt trotz eines Absteigers 10,35 Punkte. Emma und Anna kamen leider ebenfalls nicht ganz fehlerfrei durch. Durch die durchwegs hohen Ausgangswerte kamen man gesamt auf 39,95 Punkte, was die zweitbeste Gesamtpunktzahl am Schwebebalken sein sollte. Als nächstes ging es an den Boden. Bis auf Miriam, welche einen Sturz beim Doppelsalto gebückt hinnehmen musste, kamen alle gut durch ihre Übungen. Besonders Emily’s Übung, mit Doppelsalto gehockt und schwierigen gymnastischen Drehungen und Sprüngen, brachte die Waginger nach den eher durchwachsenen Vorstellungen am Balken wieder zurück auf Siegeskurs. Starke 11,25 Punkte bedeutete ebenfalls die beste Wertung des Tages an diesem Gerät. 41,45 Punkte holten sich die Mädels am Boden, was am Gerät Platz 2. bedeutet hat. Am Sprung zeigten Maria (11,60), Anna (11,40) und Leni (11,45) hohe Tsukaharas gebückt, während Miriam (11,60) und Emily (11,40) grandiose Yurchenko-Sprünge, ebenfalls in gebückter Körperposition, präsentierten. Wertvolle 46,05 Punkte konnten am dritten Gerät gesammelt werden. Am letzten Gerät, dem Stufenbarren, war den Wagingern bewusst, dass es nun auf jedes Zehntel ankommt. Leni begann den letzten Durchgang mit einer sicheren Übung und erhielt 8,20 Punkte. Maria (8,20 Punkte) und Emma turnten schöne Handstände und freie Felgen, wofür vor allem Emma mit 8,95 Punkten belohnt wurde. Emily verschätze sich beim Zeitpunkt in ihrer freien Felge mit 360 Grad Drehung und berührte die Matte mit den Füßen, was -1,0 Punkte Abzug bedeuteten. Da eine ganze Drehung jedoch eine Anforderung am Stufenbarren ist, welche ihr +0,5 Punkte sowie den Schwierigkeitswert D= +0,4 Punkte einbringt, bekam sie trotz dessen noch 8,60 Punkte. Miriam hatte als einzige Turnerin des Tages eine Barrenübung, welche alle Anforderungen laut internationalem Regelwerk (Code de Pointage) erfüllt. Mit einem Jäger-Salto am oberen Holm, den Flug vom oberen zum unteren Holm und weiteren höherwertigen Elementen waren die Kampfrichter, Konkurrenz und Zuschauer bereits in der Erwärmung begeistert. Leider überkam sie die Nervosität als es darauf ankam und sie musste gleich zwei Mal das Gerät verlassen. Mit 9,35 Punkten war sie jedoch trotzdem die beste Wagingerin und gesamt drittbeste an diesem Gerät. Am Ende standen 162,55 Zähler auf der Anzeigetafel, was überraschenderweise den Sieg am ersten Wettkampftag bedeutete. Nur 0,9 Punkte dahinter war der Vfl Kirchheim unter Teck II, während die TS Neckargym Nürtingen mit 159,40 Punkten den dritten Platz belegte. Damit setzt sich der TSV nach dem ersten von vier Wettkampftagen mit 14:0 Punkten an die Tabellenspitze. In der Einzelwertung waren gleich zwei Wagingerinnen auf das Podest aufgerufen worden; Miriam Markovic belegte mit 41,90 Punkten Platz 1. und erhielt dafür das Top-Scorer T-Shirt der Deutschen Turnliga. Auf dem zweiten Platz war die Bundeskaderathletin Amelie Schilling von der TSG Backnang (41,75 Punkte). Emily Mühlberger kam knapp dahinter auf Platz 3. mit 41,60 Punkten. Der zweite Wettkampf ist ein Heimspiel für die Waginger; am Samstag, den 13. Juli findet ab 15.30 Uhr der Showdown in der Bergader SportArena statt. Nachdem die Deutsche Turnliga bereits im November 2023 mit der 1.,2.,3. Bundesliga und Regionalliga Süd zu Gast war, erklärte sich das Organisationsteam um Beppo Hofmann und Abteilungsleitung Tine Praxenthaler erneut bereit, einen Wettkampf auf diesem Niveau zu veranstalten. Die beiden anderen Termine sind der 05.10. und 10.11. in der Stuttgarter Umgebung. Der Tabellenführer nach vier Wettkämpfen steigt automatisch in die 3. Bundesliga auf. Dieses Ziel haben die Turnerinnen und Trainerin Susi Barmbichler nun fest im Blick und werden alles dafür geben, dass der südlichste Verein der DTL den direkten Durchmarsch in die nächsthöhere Liga hinlegt. Auch Alina Hofmann und Leticia Neumayer, welche dieses Mal leider verletzungsbedingt pausieren mussten, werden beim Heimwettkampf ihr Liga-Debüt geben.
Emily Mühlberger Schwebebalken TSV Turnerinnen v.l.n.r. Miriam Markovic, Anna Geißelbrecht, Emma Pregenzer,
Maria Heimann, Emily Mühlberger, Leni Steinbeißer und Trainerin Susi Barmbichler