Am 24.05. wurden in Unterföhring bei München die Gerätefinals der diesjährigen Bayerischen Meisterschaft im Gerätturnen weiblich ausgetragen. Bereits am 01.05. fand in Waging der Mehrkampf (alle vier Geräte) statt. Hier platzierten sich vom TSV Waging sowohl Maria Heimann in der Altersklasse 15 als auch Alina Hofmann in der AK16+ aufgrund ihrer herausragenden Leistungen an jedem Gerät innerhalb von den Top 6 Turnerinnen. Damit qualifizierten sie sich für die einzelnen Gerätefinals, welche nun drei Wochen später stattgefunden haben. Diese zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass die Karten neu gemischt werden und die Qualifikationsnote einzig allein die Startreihenfolge bestimmt. Alina begann ihren Wettkampf am Sprung. Hier sind zwei Sprünge aus unterschiedlichen Sprunggruppen gefordert. Als ersten Sprung zeigte sie einen hoch ausgeführten Tsukahara gebückt. Ein guter Halb-rein-halb-raus folgte direkt danach. Da vor allem Zehntel ausschlaggebend sind, achteten die Kampfrichter besonders auf die Ausführung der gezeigten Sprünge. Die Endnote beider Sprünge addiert und anschließend halbiert ergibt die Gesamtnote, welche bei Alina 11,30 Punkte war. Dies reichte am Ende für Platz 4; nur 0,1 vom Podestplatz entfernt. Für ihr großes Ziel, eine Medaille, blieben also noch drei weitere Chancen. Maria startete am Barren und gewann mit 8,60 Punkten, nach dem Titel im Mehrkampf, ihre zweite Goldmedaille. Die AK16+ wechselte nun an den Stufenbarren, während es für die AK15 zum Balken ging. Alina qualifizierte sich auf Platz 6. am Barren und zeigte im Finale, ohne große Erwartung, erneut ihre Übung mit Bückfelge, wofür sie 8,20 Punkte bekam. Da die Konkurrenz patzte schob sie sich nach und nach weiter vor und holte völlig überraschend Bronze, und damit ihre erste Medaille bei der bayerischen Meisterschaft. Maria turnte eine fehlerfreie Übung mit Salto rückwärts und ganze Schraube als Abgang und gewann auch den Balken mit 9,75 Punkte. Während Maria nun zum Boden musste, ging es für Alina an den Balken. Mit einem Doppelsalto gehockt eröffnet die sprunggewaltige Maria ihre Bodenübung. Eine Doppelschraube rückwärts in der letzten Bahn rundete die gelungene Übung (11,10) ab. Auch an ihrem dritten Gerät holte sie sich somit den Sieg. Für Alina stellten Salto vorwärts und rückwärts kein Problem dar und sie wurde mit 10,55 Punkte belohnt. Dass man mit einer gestandenen Übung gute Chancen hat, war bekannt, jedoch war die Konkurrenz in der AK16+ durch Kaderturnerinnen allgemein sehr stark. Einigen wurde das nur 10cm breite Gerät jedoch an diesem Tag zum Verhängnis. Nach ihrem starken Auftritt durfte Alina freudig eine weitere Bronzemedaille von der Oberkampfrichterin am Balken in Empfang nehmen. Am letzten Gerät des Wettkampfes wechselte Maria zum Sprung, Alina zu ihrem Lieblingsgerät, dem Boden. In der AK15 ist es erlaubt zwei Mal denselben Sprung mit unterschiedlicher Flugphase auszuführen. Deshalb sprang sie einen Tsuki gebückt und gehockt, welchen sie genau in den Stand landete und dadurch sogar einen Bonus von 0,1 Punkten erhielt. Der Mittelwert von 12,05 Punkten, und damit knapp 0,3 Punkte Vorsprung, bedeutet zum vierten Mal an diesem Tag Rang 1 für Maria Heimann. Damit ist sie nun fünffache bayerische Meisterin, sowohl im Mehrkampf als auch an allen vier einzelnen Geräten. Währenddessen zeigte Alina zurecht, wieso sie im Bodenfinale ist und lies den Kampfrichtern in ihrer ausdrucksstarken Darbietung nur wenig Spielraum für Abzüge. Alle guten Dinge sind Drei, denn mit 11,20 Punkte und der höchsten Ausführungsnote des Tages gewann sie nochmals Bronze. Nur 0,05 Punkte trennten sie hier zu Silber. Mit dieser Ausbeute an Medaillen hätten alle Beteiligen um Cheftrainerin Susi Barmbichler nicht gerechnet. Umso größer war die Freude, dass sich der hohe Trainingsaufwand und das Zurückkämpfen beider nach ihren Verletzungen am Ellenbogen gelohnt haben. Ein besonderer Dank gilt hier Dr. Schlemer vom Orthozentrum Rosenheim für die großartige Behandlung der zwei Mädels.
v.l.n.r. Maria Heimann, Trainerin Susi Barmbichler, Alina Hofmann